Zugegeben, der Überraschungseffekt mag in vielen Situationen gewinnbringend sein. Die Auswahl des Standorts und der Hallenposition des Messestands sollte jedoch unter keinen Umständen dem Zufall überlassen werden. Ist das Unternehmen falsch positioniert, mögen die Besucher zwar überrascht sein es dort zu entdecken, doch die Zielgruppe wird so nicht erreicht.
Dem Wettbewerb zu Leibe rücken
Natürlich ist diese Überschrift nicht wörtlich zu nehmen, doch ein zu großer Abstand zu Wettbewerbern ist tunlichst zu vermeiden, wenn die Messe erfolgreich werden soll. Die Suche nach einem Standort in direkter Nähe zu Konkurrenten ist sinnvoll, um eine "branchengleiche Agglomeration" zu bilden, wie es im Deutsch der Einzelhändler so schön heißt. Damit einher geht die Garantie, dass das Zielpublikum nicht nur die Wettbewerber beachtet. Wichtig ist weiterhin die Gestaltung des Standes, denn dieser sollte sich natürlich von der Konkurrenz abheben und darf nicht als kleiner Bruder eines anderen Unternehmens wahrgenommen werden.
Immer auf der Hauptstraße bleiben
Der Stand sollte unbedingt an einem der Hauptwege aufgebaut werden, wobei der ideale Platz die Kreuzung zweier Hauptwege ist. Hier kommen viele Besucher entlang, die nicht alle zwingend der bisherigen Zielgruppe angehören. Es kann aber nicht schaden, auch bei anderen Besuchern bekannt zu werden. Der Stand an der Kreuzung ist vergleichbar mit einem Einkaufsladen in der Hauptgeschäftsstraße - besser frequentiert kann kein Ort sein.
Vorn spielt die Musik
Idealerweise ist der Stand in der Nähe des Eingangs der Halle positioniert, denn im Hintergrund agiert es sich schlecht. Wenn die Besucher an vielen anderen Ständen vorbei müssen, drehen viele von ihnen schon auf halbem Wege um. Die hinteren Stände werden überdies mit einem geringeren Interesse bedacht - ebenfalls nicht gerade positiv für das Messeergebnis. Allerdings sollte der Stand nicht direkt am Eingang befindlich sein, denn hier strömen die Besucher oft noch in zu hohem Tempo vorbei, ehe sie sich in eine Richtung orientieren. Vor allem kleine Stände gehen dort leicht unter.
Ab in die Ecke
Ein Stand in der Ecke ist allemal besser als ein Reihenstand. Der Grund: Eckstände bieten die doppelte Fläche, um mit den defilierenden Besuchern in Kontakt zu kommen. Allerdings ist diese Hallenposition auch heiß begehrt und dementsprechend teuer in der Miete. Der Reihenstand bietet nur eine Präsentationsseite und wird daher schlechter wahrgenommen.
Klein sucht Groß
Als kleiner Aussteller ist es sinnvoll sich in der Nähe der Besuchermagnete aufzustellen – jedoch nicht direkt daneben. Ansonsten geht ein kleiner Stand im Gewühl der Besucher nur allzu leicht unter und das Vorhaben hier besonders beachtet zu werden, führt nicht zum Erfolg. Drehen sich die Köpfe der Besucher nur zu dem großen Aussteller wird das Ziel verfehlt. Ein Stück Abstand zwischen sich und dem großen Konkurrenten ist somit sinnvoll und der Blick der Besucher ist wieder frei.
Rechts vor links
Rechts ist für die meisten Menschen die sogenannte Orientierungsseite. Das heißt, dass die Blicke eher nach rechts als nach links schweifen. Die Hallenposition sollte wenn möglich daher am besten auf der rechten Seite gewählt werden.
Präsentation plus Vortrag
Auf vielen Messen werden Fachvorträge gehalten. Wenn irgend möglich, ist eine Positionierung in der Nähe der Vortragspodien empfehlenswert, allerdings nicht neben den Lautsprechern. Die Beratung würde zu stark durch den Lärm beeinflusst werden. Außerdem müssen die Vortragsthemen natürlich zum Stand passen und ein gemeinsames Thema ist somit die Voraussetzung für die Aufstellung in Podiumsnähe.
bereitgestellt von FAIRworldwide GmbH
ÜBER Alesja Alewelt
Alesja Alewelt, M.A. ist seit mehr als 15 Jahren Messemanagerin. 2008 gründete sie die Bremer Messeagentur FAIRworldwide, mit der sie sich erfolgreich auf die Umsetzung von Gemeinschaftsständen spezialisiert hat. Zuvor sammelte sie bereits umfassende Erfahrungen bei Messeveranstaltern in München und Melbourne (Australien). Aktuell engagiert sich Alesja Alewelt für neue Konzepte zur Optimierung von Prozessen in der Branche, insbesondere durch die Nutzung neuer Technologien.
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