Die Teilnahme an einer Messe ist für viele Unternehmen wichtig: Es werden Kontakte geknüpft, die eigenen Leistungen und Produkte werden einer breiten Masse gegenüber bekannt gemacht. Doch leider haben Messen auch einen Nachteil – sie kosten jede Menge Geld! Geld, welches gerade kleine Unternehmen oft nicht frei zur Verfügung haben. Gerade Branchen- und Publikumsmessen warten mit hohen Standmieten auf, zu denen noch weitere Kosten hinzukommen. Die genaue Kalkulation der Messekosten ermöglicht es, dennoch an der Ausstellung teilzunehmen.
Explosionsgefahr: Kosten besser vorher abschätzen
Wer unvorbereitet in eine Messe geht, muss sich nicht wundern, wenn die Kosten explodieren. Zu den offensichtlichen Standgebühren kommen versteckte Ausgaben hinzu, die das Vielfache der Standgebühren betragen können. Hier müssen unbedingt die Pauschalen bedacht werden, die bei einer Messe erhoben werden. Als bestes Beispiel gilt hier die Strompauschale. So viel Strom, wie Aussteller hier bezahlen müssen, können bei einer Messeteilnahme gar nicht verbraucht werden! Der Messeveranstalter begründet die Kosten mit Sondergenehmigungen und der Beauftragung von Elektrikern.
Auch zusätzliche Transportkosten können auf dem Messegelände anfallen, die das Exponat von der Grenze des Messegeländes zum Stand bringt. Die Gebühren dafür sind mitunter sehr hoch.
Auswählen und Berechnen
Man muss nicht auf jeder Messe zugegen sein. Branchenmessen sollten mit Bedacht ausgewählt werden und man sollte danach entscheiden, welche Messen den größten Vorteil für das Unternehmen bringen. Hier gilt es Kosten und Nutzen abzuwägen und vorab die möglichen Messekosten zu berechnen und dabei sämtliche Ausgaben miteinzubeziehen. Wichtig: Hierfür braucht man den Brutto-Quadratmeterpreis. Dieser berechnet sich aus den Standgebühren plus allen Nebenkosten. Zu bedenken sind dabei auch die Hotel-Übernachtungskosten, die vor Ort entstehen und zusätzlich anfallende Fahrtkosten. Eventuell werden auch Messe-Hostessen vor Ort gebraucht? Aus all diesen Punkten ergibt sich eine Summe, die als grobe Orientierung dienen kann.
Nun gilt es zu überlegen, wie viele Kontakte pro Tag realistisch gesehen geknüpft werden können. Die Ausgaben müssen mit diesen Kontakten ins Verhältnis gesetzt werden. Daraus ergibt sich, ob sich der Messebesuch bzw. der Kostenaufwand lohnt oder ob die Messe nicht doch lieber abgesagt werden sollte.
Tipp: Einen groben Richtwert für die Messekosten erhält man, wenn man die Standmiete mit sieben, besser noch mit zehn multipliziert.
Fragen zur Messe besser vorher stellen
Viele Unternehmen handeln nach dem Motto, dass sie doch schon immer an der einen oder anderen Messe teilgenommen hätten und das folglich auch weiterhin tun würden. Allerdings zwingen die Kosten ab und zu zum Nachdenken! Wichtig ist daher, möglichst frühzeitig ein Angebot vom Messeveranstalter zu erbitten. Dabei sollte bedacht werden, dass nicht nur die offensichtliche Summe zählt. Oft sind es die versteckten Ausgaben – Katalogeinträge, Diebstahlversicherungen, Gebühren bei Direktverkauf und viele andere mehr. Einige Messeveranstalter listen sämtliche Kosten auf und präsentieren ein Gesamtangebot. Andere wiederum sind eher zurückhaltend mit der Darstellung der Kosten – hier laufen Aussteller Gefahr, über immens hohe Gebühren zu stolpern.
Sofern das Vorhaben besteht, auf der Messe Ware auch zu verkaufen und es sich um eine ausländische Messe handelt, so sollten die aktuellen Regelungen des Landes die Mehrwertsteuer betreffend bekannt sein. Die Außenhandelskammern sind hier die richtigen Ansprechpartner. Teilweise geben auch die Messeveranstalter selbst Auskunft.
Nach der Messe ist vor der Messe
Es ist nicht zu vergessen, dass nach der Messe eine gute Messenacharbeit wichtig ist. Die Aufbereitung der Messeergebnisse und das tatsächliche Anschreiben der neuen Kontakte kosten Zeit und Geld. Dennoch sind sie wichtig für den Erfolg der Messe und dienen als Vorbereitung auf die nächste Ausstellung.
bereitgestellt von FAIRworldwide GmbH
ÜBER Alesja Alewelt
Alesja Alewelt, M.A. ist seit mehr als 15 Jahren Messemanagerin. 2008 gründete sie die Bremer Messeagentur FAIRworldwide, mit der sie sich erfolgreich auf die Umsetzung von Gemeinschaftsständen spezialisiert hat. Zuvor sammelte sie bereits umfassende Erfahrungen bei Messeveranstaltern in München und Melbourne (Australien). Aktuell engagiert sich Alesja Alewelt für neue Konzepte zur Optimierung von Prozessen in der Branche, insbesondere durch die Nutzung neuer Technologien.
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