Bremen/Hannover/Magdeburg/Freiburg/Frankfurt. Es sind viele einzelne Elemente sowie deren Zusammenspiel, die am Ende das funktionierende Ganze ausmachen. Das gilt auch in der Logistik. Noch müssen hier viele Arbeiten manuell erledigt werden, doch die Branche setzt zunehmend auf Automatisierung und die Optimierung der Datenflüsse. Dafür betrachtet sie die einzelnen Prozesse und hat dabei stets die gesamte Logistikkette im Blick. Modulare und flexible Lösungen sind gefragt, und genau solche zeigen nun sieben Aussteller aus Forschung und Industrie gemeinsam auf dem Stand „Logistikfabrik – Automatisierung in der Logistik“ auf der Hannover Messe vom 23. bis 27. April (Halle 7, Stand A48). Verschiedene Lösungsansätze und Produkte werden innerhalb einer Logistikkette gezeigt und so die Verzahnung der einzelnen Bereiche und Aufgaben verdeutlicht.
Vom Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA) an der Universität Bremen ging die Initiative zu dem Gemeinschaftsstand aus. Umgesetzt wurde er von der Bremer Messemanagerin Alesja Alewelt (FAIRworldwide). „Dieser Themenstand zeigt sehr plastisch, was alles möglich ist und schon bald Standard sein kann. Vor allem zeigt er beispielhaft, wie der Lückenschluss bei der Automatisierung der logistischen Prozesskette in unternehmens-, institutionen- und disziplinenübergreifender Zusammenarbeit vollzogen werden kann“, sagt Alewelt. „Das Besondere ist, dass hier sieben namhafte Akteure aus ganz Deutschland, und zwar sowohl aus der Forschung als auch aus der Industrie, ihre neuesten Entwicklungen für nur ein paar Tage an einem Ort zusammenbringen und in einer Art Prozesskette miteinander arbeiten lassen.“ Das spreche auch für die Flexibilität der vorgestellten Systeme, ergänzt sie.
„Ob Ladungsträger oder Erfassungssystem, vom Roboter bis zum Förderband – wir wollten eine Vielfalt an Lösungen, ihr Zusammenwirken und die Zusammenhänge darstellen“, sagt BIBA- Wissenschaftlerin Ann-Kathrin Pallasch. „Die verschiedenen Elemente müssen auch in der Realität in vorhandene Systeme integriert werden, und der Datenaustausch innerhalb der ganzen Prozesskette muss gewährleistet sein. Um Insellösungen zu vermeiden, bedarf es ganzheitlicher Betrachtungen. Nur so lassen sich auch alle Wechselwirkungen berücksichtigen. Das fordert Prozesstransparenz, also das Zusammenwirken vieler Beteiligter in den komplexen Abläufen.“
Container mit Köpfchen für leicht verderbliche Güter
Zusammen mit dem Institut für Mikrosensoren, -aktuatoren und -systeme (IMSAS) und dem Forschungsverbund „LogDynamics – Bremen Research Cluster for Dynamics in Logistics“ der Universität Bremen zeigt das BIBA den „Intelligenten Container“ zum Transport verderblicher Waren. Schimmel und Fäulnis müssen nicht mehr sein. Mithilfe der Informations- und Kommunikationstechnik sowie neuer Sensortechnik können Schäden an der Ware vermieden werden. Um das anschaulich demonstrieren zu können, haben die Entwicklungspartner den „klugen Container“ auf den Messestand geschafft.
Gabelstapler lernen das Mitdenken und erleichtern die Arbeit nicht nur im eigenen Betrieb
Der Bremer Intralogistik-Dienstleister Willenbrock Fördertechnik GmbH & Co. KG zeigt auf dem Stand einen Gabelstapler, der Güter auf einer Palette identifiziert. Das hört sich zunächst weniger spannend an, aber in den Abläufen eines Betriebes und auch in der ganzen Logistikkette ist es ein großer Fortschritt, der Prozesse verschlankt, mehr Qualität garantiert und Mitarbeiter entlastet. Der Gabelstapler erfasst mithilfe eines kleinen Moduls und der RFID-Technik alle geladenen Waren auf einen Blick und bedient mit den gewonnenen Daten nicht nur Controlling & Co., sondern auch die in der Logistikkette folgenden Stationen. Willenbrock bringt einen dieser neuen Hightech-Stapler mit zur Messe, der das eindrucksvoll demonstrieren kann.
Roboterprogrammierung ganz einfach, effektiv und flexibel
Auch an dieser Entwicklung ist das BIBA beteiligt. Zusammen mit dem Frankfurter Robotersimulationshersteller Easy-Rob zeigt es ein Robotersystem zur einfachen und flexiblen Roboterprogrammierung, für das die Bediener dank intuitiver Programmiermöglichkeit keine Fachkenntnisse mehr brauchen. Unkompliziert nur per Handbewegungen lässt sich das System handhaben, mit dem Paketpaletten entladen werden können – ohne Muskelkraft und aufwendige Einstellungen. Und weil es so einfach ist, kann es auch jeder Messebesucher mal eben ausprobieren.
Durch den RFID-Tunnel rundum erfasst
Vom Scannen einzelner Pakete bis hin zur Erfassung ganzer LKW-Ladungen: Das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF aus Magdeburg demonstriert auf dem Gemeinschaftsstand das „RFID-Tunnelgate“, eine patentierte Eigenentwicklung. Sie dient der sicheren Identifizierung von Waren. Mit einem RFID-Tag versehene Waren werden beim Transport durch das „Tor“, das ist ein abgeschirmter Lesebereich, schnell und problemlos auch in größerer Stückzahl in einem Lesevorgang erfasst. Auf der Messe zeigen die Forscher exemplarisch verschiedene Anwendungsfelder für das "RFID-Tunnelgate" auf.
Produkt-Fingerprint für mehr Qualität – und gegen Produktpiraten
Jedes Produkt hat seinen eigenen Fingerabdruck. Damit meinen die Forscher vom Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg die Mikrostrukturen der Oberfläche. Sie sind unverwechselbar. Einmal erkannt, erfasst und in einer Datenbank abgelegt, lässt sich das zugehörige Produkt authentifizieren, also immer und überall wiedererkennen. Das vom IPM entwickelte System macht es möglich. Es hat die Qualitätssicherung im Fokus und erleichtert zum Beispiel die Rückverfolgung von Produktionsfehlern. Ein nicht zu unterschätzender Zusatznutzen: Produktfälschern macht es das Leben schwerer.
Die Aussteller an Stand A48 in Halle 7 auf einen Blick:
BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik, www.biba.uni-bremen.de
Easy-Rob (Frankfurt), www.easy-rob.de
Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF, Magdeburg), www.iff.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (IPM, Freiburg), www.ipm.fraunhofer.de
Institut für Mikrosensoren, -aktuatoren und -systeme (IMSAS, Bremen), www.imsas.uni-bremen.de
LogDynamics – Bremen Research Cluster for Dynamics in Logistics, www.logdynamics.de
Willenbrock Fördertechnik (Bremen), www.willenbrock.de
(Sabine Nollmann)
Weitere Informationen und Ansprechpartner:
www.hannovermesse.de
Alesja Alewelt (Messemanagement, Geschäftsführerin FAIRworldwide) Telefon: 0421 696 205 92 oder 0176 62 33 50 98, E-Mail: a.alewelt@fairworldwide.com
Sabine Nollmann (kontexta, Journalistin Wissenschaftskommunikation) Telefon: 0421 330 47 61 oder 0170 904 11 67, E-Mail: mail@kontexta.de
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